Einführung

Gesunde Entwicklung der Wirbelsäule

Spina Bifida bedeutet wörtlich „gespaltene Wirbelsäule“ und wird auch als „offener Rücken“ bezeichnet. Sie entsteht, wenn sich am Anfang der Schwangerschaft die Wirbelsäule des Kindes fehlerhaft entwickelt. Lesen Sie mehr über Spina Bifida
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Basisinformationen

Die Wirbelsäule wird schon früh in der Embryonalentwicklung gebildet. Das Gehirn, das Rückenmark und das sie umgebende Gewebe entwickeln sich aus einer gemeinsamen Anlage, dem Neuralrohr. Normalerweise ist das Neuralrohr 26–28 Tage nach der Befruchtung fertig ausgebildet und schließt sich dann. In sehr seltenen Fällen jedoch reißt das Neuralrohr ein oder schließt sich nicht vollständig.

Was ist Spina Bifida?

Spina Bifida bedeutet wörtlich „gespaltene Wirbelsäule“ und wird auch als „offener Rücken“ bezeichnet. Sie entsteht, wenn das Neuralrohr sich nicht ordnungsgemäß verschließt und es so zu einer Fehlbildung der Wirbelsäule kommt. Spina Bifida gehört somit zur Gruppe der Neuralrohrdefekte. Das Erscheinungsbild von Spina Bifida ist nicht immer gleich, doch grundsätzlich lässt sich sagen, dass einzelne Wirbel nicht vollständig ausgebildet sind und zwischen ihnen Lücken entstehen können. In besonders schweren Fällen fehlen ein oder mehrere Wirbel ganz, und das Rückenmark liegt frei. Bei den meisten Menschen mit Spina Bifida liegt der Defekt eher im unteren Abschnitt der Wirbelsäule.

Formen von Spina Bifida

Spina Bifida tritt in unterschiedlichen Formen auf:

Occulta: 

Die häufigste Form ist zugleich die am wenigsten schwerwiegende: Die Spina Bifida occulta wird meist nur zufällig auf Röntgenaufnahmen entdeckt und macht sich sonst in der Regel nicht bemerkbar.

Meningozele:
Bei der nächstschwereren Form, der Meningozele, treten die Hautschichten, die das Rückenmark umgeben (die Meningen) durch die Öffnung in der Wirbelsäule aus und bilden eine blasenartige Schwellung.

Myelomeningozele:
Wenn die Blase auch Rückenmark mit eingeschlossen ist, spricht man von einer Myelomeningozele. Dies ist die schwerste Form der Spina Bifida.

Wie häufig ist Spina Bifida?

Erfreulicherweise ist Spina Bifida heute sehr viel seltener als früher. Dies liegt vor allem daran, dass mehr Frauen zur Zeit der Befruchtung und in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft Folsäure als Nahrungsergänzung einnehmen. Etwa 8 von 10.000 lebend geborenen Kindern kommen mit Spina Bifida auf die Welt, wobei sich die Zahlen von Land zu Land unterscheiden. 

Außerdem besteht ein Trend zum gehäuften Auftreten in der Familie – wenn das erste Kind mit Meningozele oder Myelomeningozele geboren wird, steigt das Risiko für das zweite Kind auf 5 Prozent; wenn die ersten beiden Kinder die Fehlbildung haben, beträgt das Risiko für das dritte Kind 15 Prozent.

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Spina Bifida - Ihre Blase und Ihr Darm

Für Menschen mit einer Spina Bifida ist es von besonderer Bedeutung sich frühzeitig um die Kontrolle der Blasen- und Darmfunktion zu kümmern. Weitere Informationen
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Leben mit Spina Bifida – Auswirkungen auf Blase und Darm

Den meisten Menschen mit Spina Bifida fehlt ein Empfinden für die Füllung und Entleerung von Blase und Darm. Daher haben sie häufig die Herausforderung, die Entleerung von Urin und Stuhl zu kontrollieren.

Damit Komplikationen vorgebeugt werden kann müssen Symptome wie Blaseninfektionen und andere frühzeitig behandelt werden.  Hier werden verschiedene Lösungen beschrieben:

Schwierigkeiten beim Leeren der Blase

  • Intermittierender Katheterismus

Bei Bedarf wird ein spezieller Einmalkatheter normalerweise direkt nach der Geburt eingeführt. So wird einer Nierenschädigung vorgebeugt. Zu Beginn führen die Eltern die Katheterisierung durch. Wenn das Kind jedoch dazu in der Lage ist – normalerweise mit 5-6 Jahren –, sollte es selbst die Verantwortung übernehmen.

 

Harnverlust

Mit dem Einstieg in den Kindergarten kann das Tragen einer Windel zu Ausgrenzung und Diskriminierung führen. Ist am Anfang kein Einmalkatheterismus möglich sollte unbedingt auf das Tragen einer saugstarken und feuchtigkeitsbindenden, diskreten Vorlage geachtet werden. Für Jungen ab einem Alter von 10-12 Jahre ist die Verwendung eine sinnvolle Alternative.

 

Darmfunktionsstörung

Darmfunktionsstörungen, ob als Stuhlinkontinenz oder Verstopfung auftretend stellen eine Starke psychische Belastung für den Betroffenen da. Im Falle der Stuhlinkontinenz dominiert unbehandelt eine starke Geruchsbelästigung mit der Gefahr der sozialen Ausgrenzung. Die Verstopfung führt nicht selten zu permanenten Bauchschmerzen und senkt die Leistungsfähigkeit in Schule und Beruf. Weiterhin kann die Verstopfung eine Ursache für immer wieder kehrende Harnwegsinfekte sein. 

 

Spina Bifida in Zahlen

Spina Bifida ist eine Fehlbildung des Rückenmarks von Geburt an. Es gibt verschiedene Verlaufsformen. Durch verschiedene Präventionsmaßnahmen  werden heute immer weniger Kinder mit Spina Bifida geboren. Dies liegt zum einen daran, dass immer mehr Frauen vor und nach der Befruchtung Folsäurepräparate einnehmen, und zum anderen daran, dass Screening-Programme den Zustand bereits zu Beginn der Schwangerschaft aufdecken. In Europa werden ungefähr vier von 10.000 Kindern mit Spina Bifida geboren.

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Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Symptome

Spina Bifida ist das Ergebnis eines Defektes in der Wirbelsäule, der vor der Geburt entsteht. Warum dieser Defekt auftritt, ist unbekannt. Erfahren Sie mehr über dieses Krankheitsbild

Symptome der Spina Bifida 

Die Anzeichen der Spina Bifida sind je nach Form und Schwere der Erkrankung unterschiedlich. Bei Kindern, die mit der leichtesten Form geboren werden, ist oft kein äußeres Anzeichen zu entdecken. Ein Geburtsmal oder eine Delle in der Haut auf Höhe der unteren Wirbelsäule können jedoch erkennbar sein. Andere Formen gehen mit deutlichen Anzeichen der Krankheit einher: Dem Kind kann bei der Geburt eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase aus dem Rücken treten, die mit oder ohne Haut bedeckt ist.

Folgeschäden bei Spina Bifida 

Die Folgeschäden der Spina Bifida setzen meist früh in der Kindheit ein, können aber auch erst im Erwachsenenalter auftreten. Typische Folgeerscheinungen sind: 

  • Rückenschmerzen
  • Muskelschwäche in den Beinen
  • Störungen der Darmfunktion
  • Störungen der Blasenfunktion.

Die schwerste Form der Spina Bifida kann zur Lähmung oder vollständigen Gefühlstaubheit der Beine führen. Schlimmstenfalls kann der ganze Unterkörper gelähmt sein, und die betroffene Person kann ihre Blasen- oder Darmfunktion nicht mehr kontrollieren. Erwachsene Männer mit Spina Bifida haben häufig Erektionsstörungen. 

Wiederkehrende Harnwegsinfektionen können die Nieren schädigen. Wassereinlagerungen im Gehirn (bei gestörtem Kreislauf der Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) können die Gehirnfunktion beeinträchtigen.

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Spina Bifida - Therapie

Die Behandlungsmöglichkeiten bei Spina Bifida richten sich nach der Form und Schwere der Spina Bifida. Erfahren Sie mehr über die Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlungsmöglichkeiten bei Spina Bifida richten sich nach der Form und Schwere der Spina Bifida. Die leichteste Form muss im Allgemeinen gar nicht behandelt werden. Bei einigen Kindern kann jedoch eine Operation erforderlich werden, wenn sie heranwachsen. 

Operation 

Bei den meisten Kindern mit schwereren Formen von Spina Bifida ist die erste Maßnahme der chirurgische Verschluss des Wirbelsäulendefektes. Damit lassen sich zwar weder verlorenes oder beschädigtes Nervengewebe retten noch ein Funktionsverlust beheben, aber man kann das Risiko für Infektionen und die damit verbundenen Folgeschäden verringern und einer weiteren Schädigung der Wirbelsäule vorbeugen. Die Operation wird meist in den ersten Lebenstagen vorgenommen. Es ist auch möglich, schon vor der Geburt zu operieren – damit werden möglicherweise bessere Ergebnisse erzielt, das Verfahren gilt aber noch als experimentell. 

Behandlung von Begleiterscheinungen 

Weitere Therapiemaßnahmen können für begleitend auftretende Beschwerden erforderlich werden, zum Beispiel bei ausgekugelter Hüfte, Klumpfuß oder verkrümmter Wirbelsäule. Wenn sich im Gehirn zu viel Flüssigkeit sammelt, kann ein Ableitungsschlauch (Shunt) gelegt werden, der Gehirnschäden verhindert und nachweislich das Gedächtnis, die Koordination und andere Gehirnfunktionen verbessert. Da solche Shunts sehr infektionsanfällig sind, muss der Patient im Laufe seines Lebens viele Male operiert werden.

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Tipps, Tools und Anweisungen

Anleitung zur Darmentleerung

Hier finden Sie eine Videoanleitung für Kinder und Erwachsene, die zeigt, wie die anale Irrigation mit Peristeen® erfolgt.

Darmmanagement mit Peristeen®

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Unerwünschte Komplikationen – zum Beispiel Stuhlinkontinenz und Verstopfung – vermeiden Sie mit einer zuverlässigen Methode zur Darmentleerung. Peristeen® von Coloplast ist ein effektives System zur Darmirrigation.

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Darmmanagement mit Peristeen®

Wie funktioniert es?

Mit Peristeen® entleeren Sie den Darm, indem Sie über einen Rektalkatheter körperwarmes Wasser hineinpumpen. Bei dieser Methode sitzen Sie auf der Toilette. Die Darmentleerung setzt bald von selbst ein; sie dauert in der Regel 30 Minuten. Der untere Darmabschnitt wird dadurch so wirksam geleert, dass die meisten Benutzer nur alle zwei Tage irrigieren müssen. Regelmäßig angewendet – täglich oder alle zwei Tage – hilft Peristeen® dabei, dass Sie sich besser fühlen. Außerdem reduziert es die Sorge vor Stuhlinkontinenz und Verstopfungen. So fällt es Ihnen wieder leichter, sich mit Freunden zu treffen, arbeiten zu gehen oder zu reisen.

 

Die Vorteile von Peristeen®:

  • Beugt bis zu zwei Tage lang Verstopfung und Stuhlinkontinenz vor. Sie entscheiden, wann Sie den Darm entleeren.
  • Sie bestimmen die Tageszeit, zu der Sie irrigieren. So sind Sie es, der den Tag plant – nicht Ihr Darm. 
  • Verbesserung der Lebensqualität.

 

Weitere Vorteile: Weil das Risiko sinkt, dass der Darm ungewollt entleert wird, minimiert Peristeen® auch die Wahrscheinlichkeit von Hautreizungen. Es kann außerdem Harnwegsinfektionen vorbeugen und Blähungen reduzieren.

 

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Animationsvideos zur Selbstkatheterisierung für Frauen und Männer

Finden Sie im Weiteren Anwenderanimationen zu verschiedenen Kathetern für Männer und Frauen: SpeediCath® Compact und SpeediCath® Set.

Häufig gestellte Fragen zu Spina Bifida

Spina Bifida bedeutet wörtlich „gespaltene Wirbelsäule“ und wird auch als „offener Rücken“ bezeichnet. Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen FAQs Antworten zu Spina Bifida

Was ist Spina Bifida?

Spina Bifida bedeutet wörtlich „gespaltene Wirbelsäule“ und wird auch als „offener Rücken“ bezeichnet. Sie entsteht, wenn sich am Anfang der Schwangerschaft die Wirbelsäule des Kindes fehlerhaft entwickelt.

Was verursacht Spina Bifida?

Warum sich die Wirbelsäule bei manchen Kindern fehlentwickelt, ist unbekannt. Es könnte an mehreren Faktoren liegen, die zusammenwirken, zum Beispiel erbliche Veranlagung und Ernährung.

Verläuft Spina Bifida immer gleich?
Nein, es gibt verschiedene Formen von Spina Bifida. Viele, die die leichteste Form von Spina Bifida haben, bemerken sie gar nicht. Aber auch bei den schwereren Formen sind die Symptome von Mensch zu Mensch verschieden, je nach Schwere und Lage des Wirbelsäulendefektes. Je höher in der Wirbelsäule der Defekt liegt, desto schwerer sind die Auswirkungen.

Was sind die wichtigsten Anzeichen für Spina Bifida?

Wie sich die Spina Bifida äußert, ist von der Form und Schwere des Defektes abhängig. Bei Kindern, die mit der leichtesten Form geboren werden, ist oft kein äußeres Anzeichen zu entdecken. Ein Geburtsmal oder eine Delle in der Haut auf Höhe der unteren Wirbelsäule können jedoch erkennbar sein. Das Kind kann bei der Geburt eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase auf dem Rücken haben, die mit oder ohne Haut bedeckt ist.

Welche Folgeschäden kann Spina Bifida verursachen?

Die Art der Folgeschäden hängt stark von der Schwere und Lage des Wirbelsäulendefektes ab. Typische Folgeerscheinungen der schwereren Formen sind Rückenschmerzen, Muskelschwäche in den Beinen sowie Störungen der Darm- und Blasenfunktion. Die schwerste Form der Spina Bifida kann zur Lähmung oder vollständigen Gefühlstaubheit der Beine führen. Schlimmstenfalls kann der ganze Unterkörper gelähmt sein, und die betroffene Person kann ihre Blasen- oder Darmfunktion nicht mehr kontrollieren. Erwachsene Männer mit Spina Bifida haben häufig Erektionsstörungen.

Ist Spina Bifida heilbar?
Nein. Auch mit einer Operation lassen sich nicht alle geschädigten Nerven im Rückenmark retten und sämtliche beeinträchtigten Körperfunktionen wiederherstellen. Folgeschäden wie die Störung der Blasen- und Darmfunktion lassen sich jedoch wirksam in den Griff bekommen, sodass Menschen mit Spina Bifida ein unabhängiges Leben ohne Einschränkungen führen können.

Wie häufig ist Spina Bifida?
Erfreulicherweise ist Spina Bifida heute seltener als früher, weil mehr Frauen um die Zeit der Befruchtung herum Folsäure als Nahrungsergänzung einnehmen. Etwa 8 von 10.000 lebend geborenen Kindern kommen mit Spina Bifida zur Welt, wobei sich die Zahlen von Land zu Land unterscheiden.

Kann man der Spina Bifida vorbeugen?

Es gibt zwar keinen sicheren Weg, Spina Bifida zu verhindern, aber Studien haben ergeben, dass Frauen das Risiko, ein Kind mit Spina Bifida zu bekommen, um bis zu 75 Prozent senken können, indem sie ab dem Zeitpunkt, ab dem sie versuchen, schwanger zu werden, Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und dies auch während der ersten zwölf Schwangerschaftswochen fortsetzen.

Wie wird Spina Bifida behandelt?
Kinder, die mit einer der schwereren Formen von Spina Bifida zur Welt kommen, werden kurz nach der Geburt operiert, um den Defekt zu verschließen. Damit lassen sich zwar das beschädigte Nervengewebe und die fehlenden Körperfunktionen nicht wiederherstellen, aber man kann das Risiko für Infektionen verringern und einer weiteren Schädigung der Wirbelsäule vorbeugen. Alle weiteren Behandlungsmaßnahmen zielen hauptsächlich darauf ab, dem Kind ein möglichst aktives und unabhängiges Leben zu ermöglichen.

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Selbsthilfeorganisation

ASBH

ASBH - Arbeitsgemeinschaft Spina Bifida und Hydrocephalus e.V.

Sie ist die bundesweite Selbstorganisation für Menschen mit Spina Bifida und/oder Hydrocephalus, ihre Angehörigen und Freunde, zu finden unter www.asbh.de.

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