Was ist Spina Bifida?
Spina Bifida bedeutet wörtlich „gespaltene Wirbelsäule“ und wird auch als „offener Rücken“ bezeichnet. Sie entsteht, wenn sich am Anfang der Schwangerschaft die Wirbelsäule des Kindes fehlerhaft entwickelt.
Was verursacht Spina Bifida?
Warum sich die Wirbelsäule bei manchen Kindern fehlentwickelt, ist unbekannt. Es könnte an mehreren Faktoren liegen, die zusammenwirken, zum Beispiel erbliche Veranlagung und Ernährung.
Verläuft Spina Bifida immer gleich?
Nein, es gibt verschiedene Formen von Spina Bifida. Viele, die die leichteste Form von Spina Bifida haben, bemerken sie gar nicht. Aber auch bei den schwereren Formen sind die Symptome von Mensch zu Mensch verschieden, je nach Schwere und Lage des Wirbelsäulendefektes. Je höher in der Wirbelsäule der Defekt liegt, desto schwerer sind die Auswirkungen.
Was sind die wichtigsten Anzeichen für Spina Bifida?
Wie sich die Spina Bifida äußert, ist von der Form und Schwere des Defektes abhängig. Bei Kindern, die mit der leichtesten Form geboren werden, ist oft kein äußeres Anzeichen zu entdecken. Ein Geburtsmal oder eine Delle in der Haut auf Höhe der unteren Wirbelsäule können jedoch erkennbar sein. Das Kind kann bei der Geburt eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase auf dem Rücken haben, die mit oder ohne Haut bedeckt ist.
Welche Folgeschäden kann Spina Bifida verursachen?
Die Art der Folgeschäden hängt stark von der Schwere und Lage des Wirbelsäulendefektes ab. Typische Folgeerscheinungen der schwereren Formen sind Rückenschmerzen, Muskelschwäche in den Beinen sowie Störungen der Darm- und Blasenfunktion. Die schwerste Form der Spina Bifida kann zur Lähmung oder vollständigen Gefühlstaubheit der Beine führen. Schlimmstenfalls kann der ganze Unterkörper gelähmt sein, und die betroffene Person kann ihre Blasen- oder Darmfunktion nicht mehr kontrollieren. Erwachsene Männer mit Spina Bifida haben häufig Erektionsstörungen.
Ist Spina Bifida heilbar?
Nein. Auch mit einer Operation lassen sich nicht alle geschädigten Nerven im Rückenmark retten und sämtliche beeinträchtigten Körperfunktionen wiederherstellen. Folgeschäden wie die Störung der Blasen- und Darmfunktion lassen sich jedoch wirksam in den Griff bekommen, sodass Menschen mit Spina Bifida ein unabhängiges Leben ohne Einschränkungen führen können.
Wie häufig ist Spina Bifida?
Erfreulicherweise ist Spina Bifida heute seltener als früher, weil mehr Frauen um die Zeit der Befruchtung herum Folsäure als Nahrungsergänzung einnehmen. Etwa 8 von 10.000 lebend geborenen Kindern kommen mit Spina Bifida zur Welt, wobei sich die Zahlen von Land zu Land unterscheiden.
Kann man der Spina Bifida vorbeugen?
Es gibt zwar keinen sicheren Weg, Spina Bifida zu verhindern, aber Studien haben ergeben, dass Frauen das Risiko, ein Kind mit Spina Bifida zu bekommen, um bis zu 75 Prozent senken können, indem sie ab dem Zeitpunkt, ab dem sie versuchen, schwanger zu werden, Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und dies auch während der ersten zwölf Schwangerschaftswochen fortsetzen.
Wie wird Spina Bifida behandelt?
Kinder, die mit einer der schwereren Formen von Spina Bifida zur Welt kommen, werden kurz nach der Geburt operiert, um den Defekt zu verschließen. Damit lassen sich zwar das beschädigte Nervengewebe und die fehlenden Körperfunktionen nicht wiederherstellen, aber man kann das Risiko für Infektionen verringern und einer weiteren Schädigung der Wirbelsäule vorbeugen. Alle weiteren Behandlungsmaßnahmen zielen hauptsächlich darauf ab, dem Kind ein möglichst aktives und unabhängiges Leben zu ermöglichen.