Was ist LARS*?

Darmfunktionsstörungen nach einer tiefen Rektumresektion sind keine Seltenheit. Diese, nach einer chirurgischen Resektion des Enddarms auftretenden Darmfunktionsstörung, wird auch als LARS bezeichnet. Dies steht für die englische Bezeichnung "Low Anterior Resection Syndrom". Bis zu 80% der Patienten berichten nach dieser Art Eingriff über Folgen wie Stuhlinkontinenz und Stuhldrang bis hin zu Verstopfungen und Entleerungsschwierigkeiten. Diese Einschränkungen vermindern die Lebensqualität erheblich. Allerdings gibt es viele Versorgungsmöglichkeiten, die Ihnen Ihre Lebensqualität zurück schenken. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Therapie für Sie in Betracht kommt. Sie möchten erfahren, ob Sie betroffen sein könnten? Berechnen Sie Ihren LARS Score.

 

Anale Irrigation – sanft, selbstbestimmt und effektiv

Bei der analen Irrigation wird körperwarmes Wasser über einen Katheter in den Darm gespült. Anders als bei einem Einlauf, löst das Wasser hier Entleerungsreflexe aus und der Darm entleert sich innerhalb von nur 15 bis 30 Minuten auf natürlichem Wege. Die anale Irrigation ist eine effektive Methode für ein sorgenfreies und selbstbestimmtes Darmmanagement. Peristeen® Plus ist ein anales Irrigationssystem, das sich bei Verstopfung und Stuhlinkontinenz als effektiv bewährt hat. Das System ist rein mechanisch und benötigt zur Anwendung lediglich Wasser. Peristeen® Plus ist eine gut dokumentierte Alternative zu anderen Darmmanagement-Methoden und kann von Ihnen selbst oder mit fremder Hilfe durchgeführt werden. Sie entscheiden, wann Sie Ihren Darm entleeren möchten und wann Sie die schönen Seiten des Lebens genießen.

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Beckenboden-Training zur Kontinenzstärkung

Unterstützende Maßnahmen zur Kontinenzstärkung vor der Stomarückverlegung Vor der Stomarückverlegung kann es zur Kontinenzstärkung hilfreich sein, die Beckenbodenmuskulatur durch geeignete Übungen zu verstärken. Welche Übungen Ihnen dabei helfen können, lesen Sie im Folgenden Artikel. Erfahren Sie mehr
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Unterstützende Maßnahmen zur Kontinenzstärkung vor der Stomarückverlegung

Mehr Artikel von: Carola Demuth, Pflegeexpertin Stoma-Kontinenz-Wunde FgSKW, Urotherapeutin, Bremen 2017

Literatur

Bertz, Hartmut; Zürcher, Gudrun (2014): Ernährung in der Onkologie – Grundlagen und klinische Praxis, 1. Auflage, Stuttgart.

Geile, Dorothea (2002): Verbesserung der Schließmuskelfunktion bei Stomarückerlegung oder Rektumoperation, in: Ilco - Praxis 4/02, Jg. 2002, S. 8 - 18.

Geile, Dorothea (2010): Einschränkung der Schließmuskelfunktion, Stuhlinkontinenz als Operationsfolge, in: Ilco - Praxis 4/10, Jg2010, S. 20.

Haslinger-Baumann, Elisabeth; Burns, Evelin (2009): Hautpflege bei Inkontinenz- Pflegerische Maßnahmen für die Praxis in: Hallesche Beiträge zu den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Halle (Saale).

Kalteis,Fritz (2006): Männersache Beckenboden http://www.forumgesundheit.at/portal27/forumgesundheitportal/content/contentWindow?viewmode=content&contentid=10007.689844, abgerufen am 30.06.2017.

Keller, Yvonne; Krucker, Judith; Seleger, Marita (2015): BeBo - Entdeckungsreise zur weiblichen Mitte, 9.Aufl., Zürich.

Enders, Giulia (2017): Darm mit Charme, 3. Auflage, Berlin.

Kreis, Martin (2007): Schließmuskelerhaltende Enddarmoperationen, was tun bei Kontinenzproblemen? In Ilco Praxis 4/07, S. 7 - 14.

Schott, Heike (2012): Kontinenz und Stomarückverlagerung, Wann ist die Arbeit der Pflegeexperten für Stoma-Kontinenz-Wunde beendet? In: FgSKW Pflegepreis 2012, Jg.2012, S.3-23.

 

Skrzypczak, Monika (2017): Informationsbroschüre Stoma-Rückverlagerung nach Darmkrebserkrankung „Rektumkarzinom“, 3.Aufl., Trendelburg.

Beckenbodenwahrnehmungsübungen

Eine Einweisung und Schulung durch einen Physio Pelvica (auf den Beckenboden spezialisierter Physiotherapeut) ist sinnvoll. Eine Therapeutenliste findet sich im Internet unter: http://www.ag-ggup.de.

Die folgenden Übungen sollen Sie in der Beckenbodenwahrnehmung stärken. Sie erhalten ein Gefühl für die Lage Ihres Beckenbodens. Das ersetzt allerdings keine qualifizierte Einweisung durch einen Physio Pelvica.

Die Atmung sollte bei den Übungen ruhig und fließend sein.

Goldene Schale:

Setzen sie sich mit gradem Rücken auf einen harten Stuhl. Spüren Sie die knöchernen Punkte ihres Beckens? Die beiden Sitzbeinhöcker, das Schambein und das Kreuzbein. Schauen Sie sich die untere Zeichnung des Beckens an. Verinnerlichen Sie sich die vier Knochenvorsprünge. Stellen Sie sich vor, dass zwischen diesen eine goldene Schale – der Beckenboden- liegt. Lassen Sie nun in dieser Schale eine Kugel kreisen. Kreisen Sie mit dem Becken und verteilen Sie das Gewicht von einem Sitzbeinhöcker auf das andere, hin zum Schambein und Sitzbein. Mal sachte Bewegungen, mal schnelle (Keller et al. 2015, S .83f).


Knochentippen:

Setzen Sie sich auf einen harten Stuhl. Erspüren Sie, wie bei der Übung zuvor, die knöchernen Anteile Ihres Beckens. Stellen Sie sich vor, die beiden Sitzbeinhöcker zueinander zu ziehen. Halten Sie den Zug für ein paar Sekunden aufrecht. Eine weitere Variante dieser Übung ist das zueinander ziehen von Schambein und Steißbein. Auch bei dieser Übung kann die Intensität des Tippens, sowie die Dauer der Muskelanspannung variieren (Keller et al. 2015, S. 21f).

Palpation:

Haben Sie keine Scheu, den Beckenboden zu ertas- ten. Somit können Sie kontrollieren, ob und wie stark Sie Ihren Beckenboden anspannen. Einen Eindruck über die Anspannung gibt z. B. das Husten, während Sie den Damm ertasten. Auch die Sichtkontrolle im Spiegel kann Sie in der Wahrnehmung Ihres Beckenbodens stärken. Es zeigen sich bei der Beckenbodenanspannung die Bewegung am Damm, an Scheiden- und Aftermuskulatur.

Für Frauen: Sie können den Beckenboden mit dem Finger in der Scheide ertasten. Versuchen Sie den Finger mit Hilfe des Beckenbodens zu drücken (Keller et al. 2015, S. 29).

Das Meer:

Stellen Sie sich vor, sie laufen in ein eiskaltes Meer. Der Meeresspiegel steigt an und erreicht langsam den Bauchnabel. Automatisch wird der Beckenboden angespannt. Der Gesäßmuskel soll locker bleiben, der Beckenboden angespannt (Kalteis 2006).

 

Sind Sie in der Wahrnehmung ihres Beckenbodens gestärkt, können die therapeutischen Übungen verfeinert werden.

1. Übung im Liegen:

Legen Sie sich bequem auf den Rücken und stellen ihre Beine hüftbreit auseinander. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung. Spannen Sie den Beckenboden beim Ausatmen an. Rollen Sie nun das Becken Wirbel für Wirbel an und heben Sie so mit dem Gesäß langsam vom Boden ab. Atmen Sie langsam weiter und halten aber die Spannung für ein paar Sekunden. Anschließend langsam Wirbel für Wirbel auf den Boden zurücklegen. Nun entspannen Sie den Beckenboden.

2. Übung im Liegen:

Gehen Sie vor wie bei Übung 1. Bleiben Sie allerdings mit dem Gesäß auf dem Boden. Spannen Sie wieder Ihren Beckenboden an. Drücken Sie nun die Fersen in den Boden.

Die Atmung:

Die Atmung, hat einen Einfluss auf unseren Beckenboden. Bei jedem Atemzug sind das Zwerchfell und der Beckenboden aktiv. Bei der Einatmung wölbt sich das Zwerchfell in den Bauchraum und es kommt zur Druckerhöhung im Bauch. Der Beckenboden senkt sich. Bei der Ausatmung wölbt sich das Zwerchfell wieder zurück in den Brustraum und der Beckenboden erhebt sich ins Innere. Diesen Effekt können wir in der Beckenbodengymnastik nutzen. Da sich die Muskeln des Beckenbodens bei der willentlichen Kontraktion während des Trainings in den Körper wölben, sollte das Anspannen des Beckenbodens stets bei der Ausatmung erfolgen.

Das der Beckenboden und das Zwerchfell zusammen agieren, können Sie merken, wenn sie sich vorstellen, eine Kerze auszupusten. Atmen Sie langgezogen aus und achten dabei auf das Anheben Ihres Beckenbodens (Keller et al. 2015, S .65f).

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*Bitte beachten Sie, dass die hier enthaltenen Informationen keine medizinische Beratung darstellen und nicht die individuelle Beratung und Diagnostik durch Ihren behandelnden Arzt ersetzen. Bitte wenden Sie sich im Zweifel oder wenn sie akute gesundheitliche Probleme haben an Ihre betreuende Fachkraft und/oder behandelnden Arzt. 

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