Wie läuft eine Stoma Operation ab?

Eine Stoma Operation ist ein Eingriff, der heute mit viel Routine durchgeführt wird. In Österreich gibt es einige Krankenhäuser, die sich auf die Bauchchirurgie spezialisiert haben. Als zukünftiger Stomaträger ist man also in guten Händen.

Wenn eine Operation am Darm oder an der Harnblase notwendig ist und dabei ein Stoma angelegt werden soll, kann dies unterschiedliche Ursachen haben. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Verletzungen oder Erkrankungen des Darms resp. der Harnblase (Krebs wie z.B. Rektumkarzinom, Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa usw.).

Vor der Operation

Vor dem Eingriff und der Stoma Anlage wird in vielen Krankenhäusern ein ausführliches Aufklärungsgespräch mit dem Arzt/Chirurgen und der StomaberaterIn angeboten. Themen wie Stomaprodukte, Versorgungswechsel, Schulung und Training zu den Produkten, etc. werden darin besprochen. Es ist oft sehr hilfreich sich vor dem Gespräch mit den Medizinern und Pflegekräften ein paar Stichworte zu notieren, die man abfragen und wissen möchte. Wenn es gewünscht ist, empfiehlt es sich auch eine Vertrauensperson, den Partner, die Tochter, den Sohn, etc. zu diesem Gespräch mitzubringen.

Hier finden Sie einige Fragen, die sehr häufig gestellt werden. Diese dürfen Sie sich auch gerne notieren und in Ihr Aufklärungsgespräch mitnehmen:

 

  • Wie sieht ein Stoma aus (Grösse, Höhe) und wo wird es angelegt?

  • Sieht man ein Stoma unter der Kleidung?

  • Wird man etwas riechen?

  • Was erwartet mich nach der Stomaoperation?

  • Erhalte ich das Stoma für eine bestimmte Zeit oder dauerhaft?

  • Wie funktioniert das Stoma und was muss ich tun, um den Darm zu entleeren?

  • Wie sieht ein Stomabeutel aus?

  • Welche Produkte stehen zur Verfügung und wo kann ich diese kaufen?

  • Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

  • Wie funktioniert der Versorgungswechsel?

  • Woher erhalte ich meine Produkte?

  • Wo bekomme ich die benötigten Materialien?

  • Wie hoch sind deren Kosten?

  • Was bedeutet das für meine Hobbys/meinen Beruf?

  • Muss ich meine Ernährung umstellen?

  • usw.

Besonders die StomaberaterIn ist ein wichtiger Ansprechpartner für Stomaträger. Sie kann dabei unterstützen die Zeit nach der Stomaoperation zu meistern und wird mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Vor der Stoma Operation im Krankenhaus wird bei einem Gespräch die korrekte Position des Stomas markiert. Dazu wird der Patient in verschiedenen Positionen (Sitzen, Liegen, Stehen) beobachtet, um herauszufinden, wo die beste und optimalste Position für das Stoma liegt. Diese wird anschliessend mit einem Stift markiert, sodass der Chirurg bei der späteren Operation weiss, wo er den Darm ausleiten soll. Diese Markierung ist deshalb wichtig, um für die spätere Versorgung des Stomas die optimale Position zu haben, sodass der Beruf, das Hobby oder andere wichtige Lebensumstände nicht beeinträchtigt werden durch die Position des Stomas.

Wichtig ist hier, dass das Stoma für den Stomaträger gut einsehbar ist, sodass der Versorgungswechsel einfach und selbstständig durchgeführt werden kann. Die Stomaversorgung sollte in allen Positionen (Sitzen, Stehen und Liegen) gut halten und sich nicht von der Haut lösen. Zudem wird auch darauf geachtet, dass das Stoma nicht in einer Hautfalte, bei Narben oder knochigen Vorsprüngen angelegt wird, was eine spätere Versorgung erschweren könnte.

Mit dem Chirurgen selbst (und auch der StomaberaterIn) wird besprochen, welche Stoma Art angelegt wird und ob das Stoma dauerhaft oder nur vorübergehend ist. Dies ist ebenfalls auch von der Grunderkrankung abhängig.

Während der Operation

Der Chirurg öffnet den Bauchraum und entfernt das erkrankte Gewebe, bzw. den betroffenen und erkrankten Darmabschnitt. An der davor markierten Stelle wird dann der künstliche Darmausgang mit Nähten an der Bauchdecke fixiert. Die Ausscheidung wird anschliessend mittels einem Stomabeutel aufgefangen.

 

Illustration einer Stomaanlage

Nach der Operation

Die Tage nach der Stoma Operation können herausfordernd sein. Sie haben einen Beutel an Ihrem Bauch und viele neue Dinge zu lernen. Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass es Zeit braucht, sich im neuen Alltag zurecht zu finden. Mit der Unterstützung von Ihrem/Ihrer StomaberaterIn und der Einschulung, wie Sie Ihren Stomabeutel wechseln und wie Sie sich um Ihre stomaumgebende Haut kümmern, sollten Sie bald wieder in der Lage sein die Dinge zu tun, die Sie auch vor der Operation getan haben.

 

In Österreich leben nämlich ca. 15.000 Menschen mit einem Stoma und können das Leben weiterhin geniessen und Ihre Gewohnheiten und Hobbys (z.B. Schwimmen resp. Sport generellReisen, auswärts essen gehenKleidung/Shopping usw.) weiterhin ausüben. Natürlich gibt es je nach Alter oder Grunderkrankung auch Einschränkungen.

 

Es empfiehlt sich auch mit den lokalen Stomaselbsthilfegruppen Kontakt aufzunehmen, da es hier viele Stomaträger gibt, die seit einigen Jahren oder sogar Jahrzenten Erfahrungen teilen können. Lesen Sie dazu auch mehr über die Erfahrungen und Geschichten der Coloplast Stomaträger und Stomaträgerinnen - wie sie die schwierige Zeit vor der Operation erlebt haben und wie Sie nun Ihr Leben mit einem Stoma erfolgreich meistern: «Stomaträger Erfahrungsberichte»

 
Das Stoma nach der Operation

Wenn Sie nach der Operation aufwachen, werden Sie Ihre erste Versorgung tragen. Dabei wird es sich wahrscheinlich um einen durchsichtigen Beutel handeln, damit die Pflegekräfte Ihr neues Stoma leichter überprüfen können. Eventuell haben Sie auch Infusions- und Drainageschläuche am Körper. Das ist ganz normal.

Post-OP Bild eines Stomas mit Operationsnarbe weiterlesen

Ihr Stoma

Ihr Stoma wird feucht sein und eine rote Farbe haben, außerdem sollte es ein bisschen aus Ihrem Bauch hervorstehen (obwohl Stomata auch auf oder unter dem Hautniveau liegen können). Nach der Operation kann das Stoma noch geschwollen sein. Dies klingt mit der Zeit ab – normalerweise innerhalb von sechs bis acht Wochen nach der Operation. Die rote Farbe des Stomas ergibt sich aus der Schleimhaut, die auch der Schleimhaut in Ihrem Mund entspricht. Ein Stoma ist nicht schmerzempfindlich, es tut also nicht weh, wenn Sie es berühren. Wenn Sie das Stoma reinigen, kann es zu leichten Blutungen kommen. Dies ist vor allem zu Beginn ganz normal, die Blutungen sollten nach kurzer Dauer wieder aufhören.

Kurz nach der OP, meist innerhalb weniger Tage, wird das Stoma seine Aufgabe aufnehmen. Zu Beginn wird es sich bei den Ausscheidungen um wässrige Flüssigkeiten handeln. Unter Umständen riechen diese streng, da der Darm eine Weile lang nicht gearbeitet hat. Sie brauchen sich aber keine Sorgen zu machen: Die Konsistenz wird mit einer ausgewogenen Ernährung wieder etwas fester, und der Geruch nimmt ab. Wann Sie wieder normal essen und trinken können, erfahren Sie von Ihrem Arzt.

Wahrscheinlich kommen zu Beginn geräuschvolle Blähungen aus dem Stoma. Das ist völlig normal. Eventuell verspüren Sie wie früher den Drang, auf die Toilette gehen zu müssen. Das ist normal und wird mit der Zeit seltener. Wenn Ihr Anus noch vorhanden ist, könnten dort leichte Schleimabsonderungen austreten.

Urostoma
Ein Urostoma übernimmt sofort nach der Operation seine Funktion. Die im Urostoma liegenden Sonden verbleiben dort für sieben bis zehn Tage. Zunächst kann Ihr Urin rötlich sein. Die Farbe wird jedoch bald wieder normal aussehen.

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Der Umgang mit Ihrem Stoma

Ihre Stomaberaterin wird Ihnen im Krankenhaus den Umgang mit Ihrem Stoma erklären und Ihnen helfen darin Routine zu erhalten. Sie erhalten viele Informationen, zögern Sie also nicht, Fragen zu stellen, wenn Sie etwas nicht verstehen. Nehmen Sie an dieser Schulung am besten zusammen mit Ihrem Partner oder Familienangehörigen teil.

Versorgung Ihres Stomas weiterlesen

Ihre Stomatherapeutin unterstützt Sie bei Folgendem:

Keine Scheu vor Fragen!
Sie werden vieles erfahren, das für Sie neu ist. Vielleicht fühlen Sie sich davon ein wenig überfordert. Nehmen Sie sich Zeit, und stellen Sie alle möglichen Fragen – gern auch mehrmals. Je mehr Sie fragen und erfahren, desto besser sind Sie für zu Hause vorbereitet.

Vor der Entlassung vereinbart der Stomatherapeut mit Ihnen einen Kontrolltermin. Bei diesem überprüft er, ob Sie das Stoma selbst versorgen können.

Was tun bei Problemen?
Wenn Sie nach Hause kommen, müssen Sie erst einmal lernen, das Stoma richtig zu versorgen. Das mag nicht immer ganz einfach sein. Die Stomaberaterin und das Coloplast Beratungsservice helfen Ihnen jedoch gerne bei allen Problemen.

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Mit wem spreche ich über mein Stoma?

In den ersten Wochen kommen viele Fragen auf wie z.B. muss ich allen von meinem Stoma erzählen? Nein! Sie entscheiden wem Sie was über Ihr Stoma erzählen. Vielen Menschen hilft es, mit dem Partner, der Familie, mit Freunden etc. über die Situation zu sprechen. Egal wie Sie sich entscheiden: Sie müssen sich dabei wohlfühlen.

über Stoma erzählen weiterlesen

Familie und Freunde

Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber den Menschen, die Ihnen nahe stehen, können helfen, wieder zu dem Leben zurückzukehren, das Sie vor der Stomaoperation geführt haben. Zu Beginn müssen Ihre Nächsten verstehen, dass Sie zwar schon zu Hause sind, sich aber noch eine gewisse Zeit lang erholen müssen.

Kinder
Wenn Sie Kinder oder Enkelkinder haben, denken Sie vielleicht, dass sie noch zu jung sind, um die Situation zu verstehen. Kinder können mit der Situation jedoch recht gut umgehen, wenn sie ihnen verständlich erklärt wird. Kinder suchen häufig nach Geheimnissen. Verschweigt man ihnen die Wahrheit, befürchten sie gar, dass die Situation schlimmer als sie tatsächlich ist, sei.

In der Arbeit
Viele Stomaträgerinnen und Stomaträger haben Angst davor, ihre Arbeitskollegen zu informieren. Auch in der Arbeit sind Sie es, der entscheidet, wem und was Sie mitteilen. In der Regel empfiehlt sich aber, dass zumindest eine Person von Ihrem Stoma weiß. Wenn es ein Problem oder Schwierigkeiten gibt, können Sie mit dieser Vertrauensperson sprechen. 

Hier finden Sie mehr zum Thema «Arbeiten mit Stoma - zurück in den Beruf».

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